Verbandsgemeinde und Stadt Nieder-Olm kritisieren Schließungspläne des Mercedes-Benz Logistik-Centers scharf

Ein Schlag ins Gesicht der Mitarbeitenden und der Region

Rund 160 Mitarbeitende wurden am 18.12.2024 in einer Mitarbeiterversammlung über diese Entscheidung informiert –wenige Tage vor Weihnachten. So ist nicht nur die Art der Kommunikation, sondern auch der Zeitpunkt aus unserer Sicht zutiefst unpassend und unverständlich.

Bürgermeister Ralph Spiegler zeigt sich empört: „Die Entscheidung, den Standort Nieder-Olm aus dem Ersatzteilversorgungsnetz zu nehmen, ist nicht nur ein schwerer Schlag für die Beschäftigten, sondern auch für unsere gesamte Region. Unser Standort bietet mit seiner hervorragenden Infrastruktur, der Nähe zum Rhein-Main-Gebiet und dem internationalen Flughafen Frankfurt optimale Bedingungen für logistische Unternehmen. Die Entscheidung von Mercedes-Benz ist für mich daher in keinster Weise nachvollziehbar. Ich erwarte, dass der Konzern seiner Verantwortung gerecht wird und sich mit den Arbeitnehmervertretungen sowie der IG Metall ernsthaft um sozialverträgliche Lösungen bemüht.“

Auch Dirk Hasenfuß, Bürgermeister der Stadt Nieder-Olm, zeigt sich enttäuscht: „Dass diese gravierende Mitteilung ausgerechnet zur Weihnachtszeit erfolgt, zeigt eine erschreckende Ignoranz gegenüber den berechtigten Sorgen der Mitarbeitenden und ihrer Familien. Unsere Stadt hat sich stets als zuverlässiger Partner für Unternehmen erwiesen und bietet ideale Rahmenbedingungen. Wir werden diese Entscheidung nicht kommentarlos hinnehmen und gemeinsam mit der Verbandsgemeinde und weiteren Akteuren alle Möglichkeiten ausschöpfen, um die Interessen der Betroffenen zu wahren.“

Die Verbandsgemeinde und die Stadt Nieder-Olm erkennen die Herausforderungen und Veränderungen in der Automobilbranche an, dennoch ist die geplante Schließung nicht zu rechtfertigen. Die hohe Qualität der Arbeit vor Ort, die strategisch optimale Lage und die Einbindung in ein pulsierendes Wirtschaftsumfeld sprechen klar für den Standort Nieder-Olm.

„Wir stehen fest an der Seite der Mitarbeitenden und ihrer Familien. In den kommenden Wochen werden wir alles daransetzen, um Vermittlungsgespräche zu unterstützen und konstruktive Lösungen zu finden. Zugleich stellen wir uns die Frage, ob ein solch rücksichtsloses Vorgehen, das Mitteilen dieser Informationen kurz vor dem Weihnachtsfest, wirklich der Unternehmenskultur von Mercedes-Benz entspricht,“ so Ralph Spiegler und Dirk Hasenfuß abschließend.

Die Verbandsgemeinde wird gemeinsam mit der Stadt Nieder-Olm und weiteren Partnern auf Landes- und Bundesebene überlegen, wie die betroffenen Mitarbeitenden bestmöglich unterstützt werden können.