Ausstellung im Rathaus Nieder-Olm lädt zum Perspektivwechsel ein
Doris Leininger-Rill, Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Nieder-Olm, begrüßte die Anwesenden und leitete die Ausstellung mit einem eindringlichen Appell ein: „Wir müssen alle im Alltag immer wieder darauf achten, Rückfragen von Menschen ernst zu nehmen und einfache Sprache zu verwenden.“ Marie-Sophie Schäfer von der Kreisvolkshochschule Mainz-Bingen ergänzte: „Ca. 6,2 Millionen Menschen in Deutschland können nicht oder nur unzureichend lesen und schreiben.“
So bot die Eröffnung Raum für einen regen Austausch. Die Teilnehmenden konnten Erfahrungen teilen, Kontakte knüpfen und Ideen entwickeln. Dabei wurde deutlich, wie wichtig es ist, im Alltag aufmerksam und unterstützend zu sein. Oft wirken Menschen, die beispielsweise Aufgaben nicht oder nur langsam erfüllen, vielleicht auf den ersten Blick unmotiviert. Doch häufig begründet sich die Ursache in fehlenden Fähigkeiten und keineswegs in mangelndem Willen. „Für viele Menschen ist es ganz selbstverständlich, gut lesen und schreiben zu können, aber wir sollten dies als Privileg sehen“, verwies eine Besucherin auf ihre persönlichen Erfahrungen.
Wer solch einen Perspektivwechsel vollziehen möchte, der / dem sei ein Besuch der Ausstellung wärmstens ans Herz gelegt. So zeigt diese nämlich nicht nur, welchen Herausforderungen Menschen mit Lese- und Schreibschwierigkeiten im Alltag begegnen und wie dies zu sozialer oder beruflicher Ausgrenzung führen kann. Sie richtet zusätzlich den Blick darauf, wie Betroffene unterstützt werden können und wie wichtig ein offener Umgang mit der Thematik ist.
Noch bis zum 17. Februar 2025 kann die Ausstellung während der Öffnungszeiten des Rathauses Nieder-Olm kostenfrei besucht werden. Alle Interessierten sind hierzu herzlich eingeladen!