Jedes fünfte bis sechste Kind in Deutschland wächst mit einem suchtkranken Elternteil auf. Das sind insgesamt drei Millionen Kinder und Jugendliche. Viele von ihnen erleben Vernachlässigung und Gewalt, leiden oft ein Leben lang unter diesen Erfahrungen. Doch nur selten können sie ihre Stimme erheben. In den betroffenen Familien herrscht oftmals ein Schweigegebot, das die abhängige Person und die Familie vor Stigmatisierung und Ausgrenzung schützen soll. Die Folgen für die Kinder sind oft dramatisch. Ihr Risiko, selbst eine Abhängigkeit oder andere psychische Krankheit zu entwickeln, ist um ein Vielfaches erhöht.
In der NACOA-Aktionswoche soll den vergessenen Kindern eine laute Stimme gegeben werden. Unter dem Hashtag #ICHWERDELAUT sollen in diesem Jahr besonders Kinder und Jugendliche über TikTok und andere Medien angesprochen werden. Wir wollen ihnen Mut machen, das Schweigegebot zu brechen. Denn sie sind nicht verantwortlich für die Abhängigkeit ihrer Eltern.
Eine kostenlose und vertrauensvolle Beratung finden Kinder, Jugendliche, Angehörige und Betroffene der VG Nieder-Olm bei den Mitarbeiterinnen der Psychosozialen Beratungsstelle Reling.
Hilfe suchen ist kein Verrat. Es ist der erste wichtige Schritt aus dem Schatten der elterlichen Erkrankung. Es hilft, darüber zu reden.
Darüber hinaus bietet die Beratungsstelle Reling im Juni 2025 die Fortbildung „Kind s/Sucht Familie“ für Fachkräfte an. Ziel des Seminar ist die Schulung der Sensibilität und Sicherheit im Umgang mit Kindern und Eltern aus suchtbelasteten Familien. Praxisnah werden Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit dem Kind und seinen Bezugspersonen beleuchtet und gemeinsam Lösungswege entwickelt.
Kontakt:
Beratungsstelle Reling // reling@vg-nieder-olm.de // 06136-922280