Auf dem Bild erkennt man ein weißes großes Flugzeug bei der Landung. Im Hintergrund sind weitere Flugzeuge auf einem Flughafen bzw. Rollfeld zu erkennen.

Stellungnahme zum 2. Entwurf des Lärmaktionsplans Hessen


„Der Schutz der Gesundheit vor Fluglärm steht bei uns an aller erster Stelle. Dem müssen sich wirtschaftliche Zielsetzungen unterordnen. Die derzeitige Rechts- und Genehmigungslage für den Frankfurter Flughafen, mit jährlich 701.000 Starts- und Landungen, darf keinesfalls ausgeschöpft werden“, begründet Bürgermeister Ralph Spiegler.

Die Verbandsgemeinde Nieder-Olm fordert in der Stellungnahme, dass die ganze unter Fluglärm leidende Region Rheinhessen in die Lärmaktionsplanung einbezogen wird. Notwendig sind ein Landeverbot für besonders laute, drei- und vierstrahlige Flugzeuge nach dem Beispiel der Flughäfen von Tel Aviv und Maastricht. Die Slots für Landungen müssen jährlich um drei Prozent reduziert werden, um den Notwendigkeiten des Lärm- und Klimaschutzes nachzukommen. Der bevorstehende Flughafenausbau für die Luftfracht soll gestoppt werden.

Insbesondere kritisiert werden die Ausführungen des Lärmaktionsplanes, in welchem behauptet wird, westlich von Mainz-Weisenau gäbe es keinen gesundheitsgefährdenden Fluglärm. Dagegen sprechen die zugrunde liegenden neuen Lärmkarten von 2019 und die Messwerte der DFLD-Messstationen in Rheinhessen.

„Wenn diese Daten nicht ausreichen, muss das Messnetz der Fraport bis über die VG Nieder-Olm hinaus ausgebaut werden“, fordern Bürgermeister Ralph Spiegler, die 1. Beigeordnete, Doris Leininger-Rill, und der Fluglärmbeauftragte Bernd-Olaf Hagedorn.

Auch zum Lärmaktionsplan der Stadt Mainz hat die Verbandsgemeinde Nieder-Olm, bezogen auf den Flugplatz Mainz-Finthen, Stellung genommen. Erreicht werden soll eine Reduzierung der Starts und Landungen, insbesondere an Wochenenden, Feiertagen und bei schönem Wetter. Gefordert wird zudem ein Verbot von gewerblichen Flugschulen, Geschäftsreiseflugzeugen und Nachtflügen. Der Flugbetrieb soll auf Sportflugzeuge mit Lärmschutzzeugnis und erhöhtem Schallschutz beschränkt werden, mit Ausnahme von Rettungshubschraubern. Auf dem Flugplatz Mainz-Finthen soll eine Mittagsruhe von 13:00 bis 14:00 Uhr eingeführt werden. 


Text: Bernd-Olaf Hagedorn