Theorie trifft Praxis
Der Kontakt zu Herrn Prof. Dr. Trescher erfolgte über das Modellprojekt „Kommune Inklusiv“ auf Initiative der Aktion Mensch. Bürgermeister Ralph Spiegler begrüßte die Studierenden herzlich und führte sie in die Arbeit, Historie und Besonderheiten der Verbandsgemeinde Nieder-Olm ein. In seiner Rede betonte er die Bedeutung der kommunalen Selbstverwaltung und gab interessante Einblicke in die Herausforderungen sowie Erfolge der VG.
Im Anschluss an die Begrüßung führte Annette Hambach-Spiegler die Gruppe durch das Verwaltungsgebäude. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen Nina Helmus und Leona Ebling zeigte sie den Studierenden die verschiedenen Abteilungen und erläuterte die tagtäglichen Aufgaben der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auf besonderes Interesse sind dabei die Ausführungen von Leona Ebling zur Arbeit mit geflüchteten Menschen, die einen wesentlichen Bestandteil der aktuellen kommunalen Aufgaben darstellen, gestoßen. Wie laufen die Gespräche mit Schutz- und Hilfesuchenden ab? Welche Ängste und Sorgen kommen in diesen zum Vorschein? Welche Maßnahmen ergreifen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verbandsgemeinde Nieder-Olm, um die Menschen zu unterstützen? Wie werden (Sprach-)Barrieren überwunden? Allesamt interessante Fragen, auf welche die Studierenden der Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik im persönlichen und praxisnahen Austausch eine Antwort erhielten.
Ein weiterer Schwerpunkt der Exkursion war die Vorstellung der Idee von "Kommune Inklusiv". Deren Ansatz zielt darauf ab, die Inklusion und Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger, unabhängig von Nationalität, Behinderung oder Alter zu fördern und Angebote für diese zu schaffen, sodass alle Menschen ganz selbstverständlich, gleichberechtigt und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Auch wurde unter diesem Themenfeld der Zusammenschluss der sozialpädagogischen Bereiche der Verbandsgemeindeverwaltung als Team zum „Sozialen Quintett“ beschrieben.
Den Abschluss bildete der Besuch in der Psychosozialen Beratungsstelle Reling der Verbandsgemeinde Nieder-Olm. Die Mitarbeiterin Selina Heimen erläuterte die Schwerpunkte der Beratungsstelle, die bei der Beratung im Umgang mit Konsum von Suchtmittel und Abhängigkeitsverhalten liegen. Die Beratungsstelle berät Jugendliche und Erwachsene aber auch bei sonstigen emotionalen und psychischen Belastungssituationen. Hier konnten die Studierenden viele Fragen zu Herausforderungen in Beratungssituationen loswerden.
Am Ende des knapp dreistündigen Besuchs herrscht unter allen Teilnehmenden Einigkeit: Die Exkursion bot wertvolle Einblicke in die praktische Arbeit einer Kommunalverwaltung und die vielfältigen Aufgaben und Projekte, die unter anderem zur Förderung des Gemeinwohls beitragen. So war der Ausflug zur Verbandsgemeinde Nieder-Olm für die Studierendengruppe der Philipps-Universität Marburg eine lehrreiche Erfahrung, die das theoretische Wissen aus dem Studium optimal mit den praktischen Beispielen und Berichten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereicherte.
Ebenso haben sich die Kolleginnen und Kollegen der Verwaltung sehr gefreut, für den Praxiseinblick ausgewählt worden zu sein. So wurde der Austausch mit Studierenden als durchweg gewinnbringend erlebt.