Wahlurne Stimmzettel Einwurf

Im Auftrag der Demokratie


Im Briefwahlbüro der Verbandsgemeinde Nieder-Olm herrscht Hochbetrieb. Hier flitz eine Mitarbeiterin durch den Gang, hier trägt ein Kollege stapelweise Kartons durch den Raum und weiter hinten im Büro stempeln Kollegen im harmonischen Gleichklang einen Briefumschlag nach dem anderen. Und wenn man ganz genau hinhört, kann man leise die Musik eines Web-Radiostreams wahrnehmen.       

Seit nunmehr dreieinhalb Wochen schuften die Beschäftigten der Verbandsgemeinde im Online- und Präsenzwahlbüro des Rathauses. Eine logistische Mammutaufgabe, bei der die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der VG kräftig mit anpacken. Allen voran die Auszubildenden der Verbandsgemeinde, die am Tag mehrere Stunden im Wahlbüro stehen, die Wahlzettel und Anleitungen sortieren, in die jeweiligen Umschläge verpacken und schlussendlich den Versand der Briefwahlunterlagen in die Wege leiten.

Was vermeintlich simpel klingt, erfordert höchste Konzentration. Immerhin muss sichergestellt werden, dass jede Wahlberechtigte und jeder Wahlberechtigte seine Unterlagen nicht nur fristgerecht sowie vollständig, sondern, und dies ist die eigentliche Krux, an die korrekte Adresse geschickt bekommt. Anträge aus Japan, Neuseeland, Oxford, den USA und China - die Chance, von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen und die Politik, Entwicklung und Zukunft ihrer Stadt beziehungsweise Verbands- und Ortsgemeinde aktiv mitzuentscheiden, lassen sich auch viele Menschen aus dem Ausland nicht entgehen. 

Der „Wahl-Doppelpack“ aus Kommunal- und Europawahl hat dabei seine ganz eigenen Tücken. Und das nicht nur, weil es für das „Team Wahlen“ zusätzlich eine gewaltige Anzahl von Unterlagen zu bearbeiten gibt, sondern für beide Wahlen unterschiedliche Umschläge, Wahlanleitungen und, selbsterklärend, abweichende Stimmzettel vorgesehen sind. Zudem gilt es die „Wahl-Absicht“ der Bürgerinnen und Bürger zu beachten, ob diese sowohl für die Kommunal- als auch Europawahl von ihrem Stimmrecht Gebrauch machen möchten. Erstmalig sind bei der EU-Wahl auch die Menschen stimmberechtigt, die am 09.06.2024 mindestens 16 Jahre alt sind – auch dies muss im Vorfeld überprüft werden.

Dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter diesen Umständen zu keiner Zeit den Überblick verlieren –  es spricht für die Kompetenz und das Organisationstalent einer jeden Helferin / eines jeden Helfers. Schließlich gibt es in der Verbandsgemeinde Nieder-Olm an die 27.500 Wahlberechtigte und die Trendwende hin zur Briefwahl, sie ist nicht erst seit der Corona-Pandemie erkennbar. So gehen bis Ende Mai knapp 10.000 Briefwahlanträge im Wahlbüro ein, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Genauigkeit und in Windeseile abarbeiten. Entsprechend groß ist die Freude, als das „Wahl-Team“ vor einigen Tagen die, in diesem Fall, magische Zahl Null erreicht und seit dem ausschließlich die tagesaktuellen Anträge vor der Brust hat. 

„Etwa 10.000 bearbeitete Briefwahlunterlagen in, wenn man die Feiertage im Mai abzieht, nicht einmal ganz vier Wochen – das ist ein enormes Pensum. Aus diesem Grund kann ich gar nicht genug betonen, wie stolz ich auf die Kolleginnen und Kollegen der Wahlbüros bin. Dass wir den „Berg an Anträgen“ derart schnell und ohne Zwischenfälle schrumpfen lassen konnten zeigt, wie gut wir auf diese Wahl beziehungsweise diesen Ansturm vorbereitet sind und waren. Ich möchte mich auch noch einmal bei den vielen Angestellten bedanken, die bei Bedarf selbstlos ausgeholfen und fleißig mit angepackt haben. Das Engagement aller Personen hat nicht nur den reibungslosen Ablauf ermöglicht, sondern zeigt auch den starken Zusammenhalt und das hohe Verantwortungsbewusstsein innerhalb unserer Verwaltung“, resümiert Ute Breivogel, Büroleitung der Abteilung 1 der Verbandsgemeinde Nieder-Olm, die federführend in der Organisation der diesjährigen Wahl(en) beteiligt ist und ebenfalls im Wahlbüro mitgeholfen hat.  

 Besonders schön und abwechslungsreich sind die Momente, in denen die Bürgerinnen und Bürger persönlich im Präsenzwahlbüro der Verbandsgemeinde vorbeikommen, ihre Wahlunterlagen eigenhändig abgeben und den netten Plausch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genießen. Letztere sind zudem gerne behilflich, sofern die Wählerinnen und Wähler die Möglichkeit, ihre Stimme direkt an Ort und Stelle abzugeben, nutzen möchten. Hierfür sind, exakt wie im Wahllokal, Wahlkabinen und Wahlurnen aufgebaut, sodass eine, im Sinne der fünf Wahlgrundsätze, freie, geheime, allgemeine, unmittelbare und gleiche Wahl gewährleistet wird.  

 Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verbandsgemeinde Nieder-Olm wird der Wahlsonntag das große „Finale furioso“ sein. So ist die gesamte Belegschaft für den 09.06.2024 eingeplant. Über Fahrdienste und Ansprechperson bei organisatorischen Abläufen bis hin zu tatkräftiger Unterstützung in den zahlreichen Wahllokalen als Auszähler und Erfasser – die Beschäftigten nehmen sich an diesem Tag in die Pflicht, halten die demokratischen Prozesse und Grundsätze hoch.