Abschied nach 25 Jahren als Ortsbürgermeister
Die ehemalige Bildungsministerin Vera Reiß nahm diese Ehrung, eine der höchsten im Land, bei der Abschiedsfeier der Gemeinde für ihren langjährigen Bürgermeister im Auftrag von Ministerpräsident Alexander Schweitzer vor vielen Bürgerinnen und Bürgern in der Gemeindehalle und im Beisein seiner Familie vor.
Petris Nachfolger Tim Süssenberger zeigte in seiner Eröffnungsrede die vielfältigen Spuren auf, die Herbert Petri in seiner Amtszeit hinterlassen hat: Z.B. den neuen Bauhof, das Ausweisen des Baugebiets Laukenstein IV und des Gewerbegebiets Wiesenweg II oder das Gestalten kommunikativer Dorfplätze. Ebenso sei Petris unermüdlicher Einsatz für die Vereine, ein kinder- und familienfreundliches Jugenheim und die Integration von geflüchteten Menschen hervorzuheben, so Süssenberger.
Diese Verdienste um Jugenheim unterstrich auch die Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Nieder-Olm, Doris Leininger-Rill. Sie bescheinigte Petri, dass er im Sinne Jugenheims immer alle potentiellen Fördertöpfe ausgeschöpft habe. Sie lobte seinen konstruktiven und verbindlichen Umgang mit der Verwaltung der Verbandsgemeinde. „Er dachte nicht nur an morgen, sondern auch an übermorgen“, zollte die Landtagsabgeordnete Nina Klinkel dem scheidenden Bürgermeister hohen Respekt. So habe er zum Beispiel mit dem Bau der „Wohnhöfe“ Meilensteine geschaffen, die noch lange das Gesicht Jugenheims positiv prägen.
In einem launigen Dialog präsentierte Staatsministerin Vera Reiß auf Bitte der Gemeinde Jugenheim zusammen mit einem ehemaligen Arbeitskollegen Petris die menschlichen, beruflichen, gesellschaftlichen und politischen Meilensteine im Leben des langjährigen Bürgermeisters. Die Rede schloss mit der Feststellung, dass die Jugenheimerinnen und Jugenheimer „zur Not beim Schlachtfest im ‚Grünen Baum‘ ein bisschen zusammenrücken“, damit Herbert Petri auf jeden Fall einen Platz finde.
Besonders freute sich Petri, dass eine Delegation aus der Partnergemeinde Oberhoffen-sur-Moder an diesem Abend nach Jugenheim gekommen war. Bürgermeisterin Cathy Koessler bedankte sich bei Petri für die vertrauensvolle Beziehung zwischen den beiden Gemeinden, die sich erst wieder in diesem Herbst mit der gemeinsamen Kunst-Ausstellung „Impressionen“ gezeigt habe. Sie sei ein wenig neidisch auf Herbert Petri, denn „25 Jahre Bürgermeisterin werde ich wohl nicht mehr schaffen“.
Der Gesangverein „Einigkeit“ 1882 Jugenheim umrahmte mit zwei Gospelsongs die Veranstaltung, durch die ZDF-Redakteur Udo Harnach mit leichter Hand und Anekdoten aus Petris Leben und Wirken führte. Die Vorsitzende des TuS Jugenheim, Claudia Simmet, dankte dem Ehrenvorsitzenden des Vereins, dass er sich immer für den Turn- und Sportverein, aber auch für alle anderen Vereine eingesetzt habe und diese bei Festen, Förderanträgen oder Vorhaben wie zuletzt dem bundesweit ausgezeichneten Projekt „Fitness im Alter“ hervorragend unterstützt habe. Als Dank überreichte Sie im Namen des Vereinsrings einen Gutschein für eine Reise nach Berlin.
Von der Ehrung und den vielen lobenden Worte zeigte sich Herbert Petri sehr berührt, aber er betonte auch: „Ohne meine Frau und meine Familie hätte das alles über einen so langen Zeitraum nicht geklappt“.
Text: Ottmar Schwinn
Foto: Steffen Wolf